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Das Heimatmuseum mit der großen Vielfalt - für die ganze Familie und jeden Anspruch.

Tag der Museen in der Gemeinde Pommelsbrunn

Pommelsbrunn/Hartmannshof (fm)
Ein Museumsbesuch ist nicht jedermanns Sache, zu wenig Unterhaltung und Aktion. Eine Bresche in dieses Verhalten schlug nur der Heimat- und Museumsverein mit dem etwas „aufgepeppten“ Museumstag. Mit der Einladung, die musealen Schätze genauer unter die Lupe zu nehmen, verband man den Bau und Betrieb eines so genannten „Rennofens“ zur Verhüttung von Eisenerz und den kulinarischen Ausflug im Gasthaus Vogel mit „Kochen durch die Epochen“.
Der verregnete Sonntag war günstig für den Besuch des Naturkundlichen Heimatmuseums und des Museums Badhaus sowie in Hartmannshof des Urzeitbahnhofs. Doch die vorgesehenen astronomischen Beobachtungen der Nürnberger Astronomischen Gesellschaft beim Naturfreundehaus fielen leider ins Wasser. So zogen die an geschichtlichen und kulturellen Relikten sowie mineralischen Kostbarkeiten interessierten Besucher schirmbewaffnet zu den Museen und vergaßen auch nicht die feuchte Station des „Rennofens“ beim Bahnsteigaufgang. Gerade hier war Geduld gefragt, denn der Förrenbacher Bastian Daxer musste in seinem selbst gebauten Ofen aus Ziegelsteinen die nötige Glut zur Eisenschmelze erreichen. Dies brauchte einige Stunden, in denen die Zaungäste sich am Werfen einer vorzeitlichen Speerschleuder mit Ziel einer Bärenfigur versuchen konnten. Dieses nur aus natürlichem Material hergestellte Gerät war im gleichen Zeitraum wie die Eisenverhüttung in Gebrauch. Auch der dort ausstellende Perlenwickler Peter Lösch aus Nürnberg zeigte seine Schätze und sein Können, diese am Gasbrenner aus farbigen Glasstäben zu formen. Als die Erzbrocken im Rennofen genügend „behandelt“ waren, war man auf das Ergebnis gespannt. Der Bastian brach die Steinhülle auseinander und dann zeigten sich schwarz glänzende Brocken aus geschmolzenem Gestein und Eisen. Bei weiterer Zerkleinerung ergab sich dann das Metallhäuflein.
Weniger spektakulär waren die Museumsbesuche. So bot das Naturkundliche Heimatmuseum einen Rundgang durch Ortsgeschichte mit Fotos, Urkunden, Bildern sowie großräumigen Diaramen von Landschaft und Bräuchen. Auch frühere Kleidung und Gerätschaften zeigten die nicht so komforable Lebensführung wie heutzutage. In seiner Mineralienausstellung erklärte Klaus Bittner die herrlichen Schätze aus der Erdkruste und deren Auffindung. Wer Lust hatte, konnte sich kleine Andenken dieser Art erwerben. Einen Blick in die Erdgeschichte und das Weltall konnte man im Zimmer mit den Meteoritenfunden, den Bildern und deren Erklärung machen. Das Museumscafe im angrenzenden Gemeinschaftshaus bot die Nachmittagsstärkung an.
Nicht weit davon steht das Museum Badhaus, bei dessen Betreten und Rundgang die Besucher etwas die Köpfe einziehen mussten. Denn der mustergültig renovierte Bau aus dem Mittelalter, erste urkundliche Erwähnung 1486, war im Untergeschoß mit den früheren Bädern wohl für kleinere Leute gebaut. Anschaulich erzählte Klaus Schnaible die menschliche „Badgeschichte“ aus früheren Jahrtausenden und dem daraus entwickelten Vorhandensein von Badhäusern. Dazu gehörte auch der Beruf des „Baders“ für Körperpflege und medizinische Versorgung. Im Gegensatz zu unserer Schwimmbadkultur gab es früher nur Dampfbäder, wie der Rundgang zeigte. Über erhitzte Steine im Ofenraum wurde Wasser geschöpft und der entstehende Dampf durch eine Öffnung in das Badezimmer geleitet. Pommelsbrunn darf sich rühmen, das einzige erhaltene Badhaus im ländlichen Raum von Süddeutschland zu besitzen.
Seit einigen Jahren sind im ehemaligen Bahnhofsgebäude Hartmannshof die Räume des „Vorgeschichtsmuseums“ untergebracht. Hier werden die archäologischen Funde aus der Höhlenruine Hunas sowie dem Fundus des Heimatforschers und Kreisheimatpflegers Werner Sörgel ausgestellt. Bei den Führungen war er als Museumsleiter in seinem Element und brachte seinen Zuhörern die Siedlungsgeschichte, wie sie sich in den Funden wie dem Backenzahn eines Neandertalers und den vielen Relikten aus früheren Epochen zeigt, auf spannende Weise nahe. Auch die Fotos in der Sonderausstellung der früheren Kalkindustrie weckten die Erinnerung an den harten Broterwerb früherer Generationen.
Für den kulinarischen Beitrag zum Museumstag lieferte Uli Vogel vom bekannten Gasthaus in Pommelsbrunn, für die gesamte Veranstaltung als Vorsitzender des Heimat- und Museumsverein verantwortlich, eine eigene Speisekarte aus vergessenen Kochrezepten. Die wohlschmeckenden Kreationen ergänzten einen rundum gelungenen Museumstag, der vielen Besuchern einen interessanten Einblick in die Vergangenheit gebracht hatte.

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