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Das Heimatmuseum mit der großen Vielfalt - für die ganze Familie und jeden Anspruch.

Ausstellung "Im Reich der Dunkelheit" im - Eröffnung mit geladenen Gästen am 27.7.2012

Höhlen sind Wunder der Natur, wie Kurator Heinrich Hille vom örtlichen Heimat- und Museumsverein anlässlich der Eröffnung der Dauerausstellung „Im Reich der Dunkelheit“ im Naturkundlichen Heimatmuseum sagte. Ein kleines Wunder ist allerdings auch die neu entstandene „Höhle“ im obersten Stockwerk, welche die Ausstellung beinhaltet.

Dort glaubt man sich tatsächlich in einem unterirdischen Reich. In der Stille hört man Tropfen fallen. Der Blick schweift über Vitrinen, Dioramen und Installationen. Da seilen sich Höhlenforscher in Miniaturgröße in eine riesige Höhle ab, sitzen Neandertaler-Familien an ihren Feuerstätten. Jägerhorden treffen auf Mammuts und andere Tiere. In einer Ecke türmen sich Knochenhaufen, die nächste zeigt den Lagerplatz eines eiszeitlichen Jägers, während der ca. 30 000 Jahre alte, gewaltige Schädel von „Ursus spelaeus“, dem Höhlenbären, eine ganze Vitrine einnimmt. Schädelfunde von Australopithecinen, Neandertaler, Cro-magnon-Mensch und „modernem“ Menschen werfen in Form von Abgüssen Streiflichter auf die Entwicklung vom Hominiden zum Homo sapiens. An den Wänden beeindrucken hervorragend kopierte Höhlenmalereien, aus Decke und Boden „wachsen“ Tropfsteine, umkreist von Fledermäusen. Auch die komplette Ausrüstung eines Höhlenforschers kann inspiziert werden und natürlich darf der inzwischen berühmteste Neandertaler-Weisheitszahn Bayerns ebenfalls nicht fehlen.

Wie Hille in seiner umfassenden, kenntnisreich und humorvoll konzipierten Einführung in die „magische, unendlich beeindruckende Welt der Höhlen“ erläuterte, wurden diese schon immer vielfältig genutzt: als Schutz vor Witterung, als Fress-, Schlaf-, Geburts- oder Sterbeplatz, als Bau oder Wohnraum, Versteck vor Feinden, Lagerraum oder Kultplatz und vieles mehr. Auch unsere nähere Heimat berge viele solcher Schätze, so der Kurator, mit denen jedoch „pfleglich und verantwortungsbewusst“ umgegangen werden müsse.

In den „Felswänden“ der Höhlenabteilung, die zusammen mit den Präsentationen in rund 4000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden von ihm und einer Reihe engagierter Helfer geschaffen wurden, stecken übrigens viele Holzlatten, Steine und Säcke Zement. Aber auch die Unterstützung von Gemeinde, Banken, Wissenschaftlern und Fachfirmen sowie von Leihgebern und Spendern von Exponaten haben zu dem Kunstwerk „Höhlenabteilung“ beigetragen. Letztendlich ist die Realisierung des Großprojekts über Jahre hinweg jedoch einem fleißigen, konstruktiv planenden und arbeitenden Mann zu verdanken: Heinrich Hille.

Als Vorsitzender des Heimat- und Museumsvereins strich Uli Vogel, der allen Beteiligten von Herzen für ihre Unterstützung dankte, denn auch die Tätigkeit Hilles besonders heraus. Mit großem Fachwissen und Liebe zum Detail habe dieser ein Kleinod geschaffen, das jeden Besucher begeistern werde. Daneben hob Vogel drei Spendengeber besonders hervor, die mit beachtlichen Summen bei der Realisierung mithalfen: Klaus Schnaible, Ida Schmidt und Norbert Deul. Landrat Armin Kroder, der einen Scheck überreichte, meinte, dass die neue Abteilung viele Besucher anlocken werde und empfahl besonders den Besuch von Schulklassen im Rahmen der Bearbeitung heimatkundlicher Themen. Auch Bürgermeister Jörg Fritsch hatte eine Spende für die „Museumsfreunde“ dabei und dankte für die gute Zusammenarbeit während der Bauphase „Gemeinschaftshaus/Museum“, wo man immer an einem Strang gezogen habe. Weitere Dankesworte kamen von Dieter Preu vom Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst. Der Umgang mit dem „Nutzungsdruck“ auf die über 3000 Höhlen der Region, viele davon im Bereich des Naturparks, sei nicht immer einfach. So sehe man die Höhlenabteilung als äußerst wichtigen Faktor, denn hier werde dem Besucher sehr sensibel nahegebracht, wie empfindlich Höhlen sind.

Während die Besucher anschließend ihren „Höhlenbärenhunger“ stillten und durch das Museum wanderten, das sich mit seiner Neuausrichtung hin zu naturkundlichen Themen immer mehr zu einem einzigartigen Anziehungspunkt entwickelt, verkaufte Hille vor dem Haus kleine „Höhlenbären“ – die süße und kuschelige Variante. Sozusagen als Grundstock zur Finanzierung der nächsten Abteilung, denn die umtriebigen Damen und Herren des Heimat- und Museumsvereins haben – trotz äußerst beschränktem Etat - noch so einiges vor.
Naturkundliches Heimatmuseum, Dorfplatz Pommelsbrunn, geöffnet jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Eintritt frei (Kontakt: Tel. 09154/1207 – Uli Vogel)
Helga Manderscheid

Bild: Heinrich Hille beim Vortrag

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