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Das Heimatmuseum mit der großen Vielfalt - für die ganze Familie und jeden Anspruch.

Vernissage Sonderausstellung Kaiser Karl IV

Ein gutes Verkehrsnetz ist die Voraussetzung von Handel und Wandel. Das wussten die früheren Herrscher genauso wie unsere Regierungen. Kaiser Karl IV. schuf zu seiner Zeit die als „Goldene Straße“ bekannte wichtige Ost-West-Achse zwischen Prag und Nürnberg. Dies wird im Begleitprogramm zum Jubiläumsjahr durch eine Sonderausstellung zum Thema „Straßen der Herrscher – Herrscher der Straßen“ im Naturkundlichen Heimatmuseum dargestellt.

Zur Eröffnung der Ausstellung konnte Uli Vogel, Vorsitzender des Museumsvereins, die Vertreter von Politik, der nahen Museen und interessierten Bürger begrüßen. Sein Dank galt allen, die zum Gelingen beigetragen hatten, wie Gemeinde mit Bauhof und Geldspritze, der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds, die Historikerin Dörte Hansen und seine Vereinskollegen.

Von der hervorragenden Geschichtspräsentation mit drei Museen ist Landrat Armin Kroder nach wie vor beeindruckt. Die jetzige Sonderausstellung zählt zu den vielen Aktivitäten auf deutscher und tschechischer Seite, die einen Einblick in die damalige Zeit erlauben. Denn der Kaiser schuf mit seiner weitsichtigen Politik und durch die goldene Bulle die Grundlage für das spätere Deutsche Reich. Heute trägt das gemeinsame Jubiläum zur Verständigung beider Länder bei. Wenn auch Nürnberg und Lauf Schwerpunkte bilden, so ist die regionale Vielfalt der Veranstaltungen entlang der „Goldenen Straße“ zu begrüßen. Der Landkreis sprang daher mit einer Geldspritze bei. Bürgermeister Jörg Fritsch fügte einen kurzen Lebenslauf des Kaisers mit seinen Höhen und Tiefen bei. Da eigentlich wenig geschichtliches Wissen der früheren Epoche vorhanden ist, bringt die Ausstellung den Teil der Verkehrsverhältnisse näher. Durch viel ehrenamtliche Arbeit von Verein und 3. Bürgermeisterin Gabi Bleisteiner als Beauftragte der Gemeinde gelang eine lehrreiche Präsentation. Die Historikerin Dörte Hansen (Uni Jena) schilderte ihre zeitraubende Vorarbeit mit dem Graben in Archiven, um geschichtliche Daten und Ereignisse für die Ausstellung zu bekommen. So stellte sie fest, dass der Weg zwischen Ost und West, bedingt durch die geografischen Gegebenheiten, bereits früher genutzt wurde. Karl IV. hat dann im zusammenhängenden Herrschergebiet mit Kontrolle durch Burgen seine Macht ausgeübt. Manche exotischen Funde beweisen den florierenden Handel auch von entfernteren Gebieten.

Bei der Führung durch das Ausstellungszimmer konnte man die Ereignisse durch Texttafeln an den Wänden verfolgen. Die Bedeutung von Handel und damaliger Voraussetzungen mit Einzelverfügungen, Schilderungen der kaiserlichen Verwalter, Auseinandersetzungen und Intrigen zeigte ein gut funktionierendes System auf. Doch die Ansprüche des Landadels, der mit profitieren wollte und dies durch Scharmützel und der üblichen „Fehde“, also kriegerischen Überfällen der „Raubritter“, waren zu berücksichtigen. Hier schritt der Kaiser ein und verbot dies durch das Einführen des „Landfriedens“. Zum Schutz konnte man sich das „Geleit“ sichern, was wie die Erlaubnis zum Befahren der Straße, mit Bezahlung verbunden war. In Vitrinen sind Fundstücke entlang der Straße zu sehen und der Glasschrank zeigt Figuren in mittelalterliche Szenen. Dörte Hansen wies auf begleitenden Vorträge im Lauf des Jahres sowie informative Broschüren über Orte und Geschehnisse hin, die beim Besuch der Ausstellung bereitliegen. Das Heimatmuseum ist sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet, es wird kein Eintritt erhoben.

Franz Müller

Bild (fm) mit (von links) Vors. Uli Vogel, Bürgermeister Jörg Fritsch, Dörte Hansen, Gabi Bleisteiner, Landrat Armin Kroder

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