schliessen Bild

Willkommen auf unserer Homepage. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Das Heimatmuseum mit der großen Vielfalt - für die ganze Familie und jeden Anspruch.

Unscheinbares Haus mit inneren Werten
Die Hersbrucker Zeitung berichtete: Altstadtfreunde informierten sich über Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Pommelsbrunner Badhauses

POMMELSBRUNN (hs) - Eine Gruppe interessierter Hersbrucker Altstadtfreunde traf sich vor dem unscheinbaren Badhaus in Pommelsbrunn, wo sie von dem Entdecker und Förderer Dr. Otto Braun begrüßt wurden. In launigen Worten ging er kurz auf die Geschichte des Badhauses ein, die bis auf das Jahr 1486 zurückgeht. Dieses Badhaus wurde bis 1867 benutzt, im Gegensatz zu vielen anderen Badhäusern, die viel früher geschlossen wurden - Dr. Braun vermutet, weil der Grundherr hier der Pfarrer war und dieser auf züchtiges Verhalten achtete. Dann übernahm der Archäologe Fabian Hopfenzitz von der Grabungsfirma Specht aus Schwebheim bei Schweinfurt die Gruppe. Zuerst zeigte er das frei gelegte Gewölbe östlich des Badhauses und erklärte, dass es verschlossen und mit einer Betondecke überdacht werden soll, damit der Weg wieder benutzt werden kann. Anschließend führte er in kleinen Gruppen durch das Erdgeschoss des Hauses und erläuterte die bisher gemachten Grabungen. So deutet eine Brandschicht auf den Brand des Hauses im Dreißigjährigen Krieg 1631 hin. Ein Fundament weist darauf hin, dass das Haus zunächst kleiner war und später vergrößert wurde. Interessant ist der alte Fußboden aus unregelmäßigen Kalksteinplatten, die auf Lehm mit Gefälle verlegt wurden. Auch die Westwand wurde erneuert. Balken zeigen noch den Verlauf der alten Wand. Für den Bau wurden die in der Gegend vorkommenden Gesteine verwendet, nämlich Kalkstein für die Außenwände und Tuffstein für die Innenwände. Hopfenzitz gab Einblick in seine bisherige Tätigkeit und zeigte genaue Aufnahmen der Fundamente auf Millimeterpapier. Die interessanteste Stelle ist dort, wo einst der Schwitzofen stand, und sich jetzt ein altes Tonnengewölbe aus Eisensandstein wölbt, während das anschließende Kreuzgratgewölbe aus Tuffstein erst aus dem 19. Jahrhundert stammt. Jedenfalls ist das von außen so unscheinbare Haus ein hochinteressantes Bauwerk. Es ist eines der ganz wenigen erhaltenen mittelalterlichen Badhäuser im ländlichen Bereich und die Erhaltung ist von überregionaler geschichtlicher, volkskundlicher und denkmalpflegerischer Bedeutung. Auch für den Tourismus dürfte dieses Badhaus an der "Goldenen Straße" einmal eine weitere kulturelle Bereicherung darstellen. Foto: Manderscheid

Copyright © 2012 Stefan Herger & Klaus Schnaible; Bilder Silvia Scharold Datenschutzerklärung